MünsterlandZeitung vom 26.02.2018

Georg Göbel-Jakobi begeistert Zuhörer in Stadtlohn

Feinste Gitarrensoli statt Affentheater im Lokschuppen

STADTLOHN Georg Göbel-Jakobi glänzt im Lokschuppen virtuos mit Jazz- und Bluesklassikern – ganz ohne Perücke und sein Alter Ego Ozzy.

Der Stadtlohner Lokschuppen war am Sonntagabend Schauplatz eines Livekonzertes der ganz besonderen Art: Georg Göbel-Jakobi, auch bekannt als Ozzy Ostermann, verwöhnte die 120 Besucher mit Eigenkompositionen und gecoverten Jazz-und Bluesklassikern.

Der Gitarrenvirtuose Georg Göbel-Jakobi stimmte die Zuhörer zunächst mit drei instrumentalen Eigenkompositionen ein, die sein Können perfekt unter Beweis stellten. „Wahnsinn, wie Ozzy Ostermann die Gitarre spielt“, staunte ein Zuhörer in der Konzertpause.

Ozzy? Ja, Georg Göbel-Jakobi ist zugleich auch der Gitarrist von Herbert Knebels Affentheater, der bekannten Ruhrpott-Komikergruppe. „Heute bin ich privat da. Als Ozzy Ostermann trage ich ja eine markante Perücke, die ich heute zuhause gelassen habe“, schmunzelte der gebürtige Ostfriese und jetzige Wahl-Duisburger, als er die ersten Ozzy-Rufe registrierte .... (gekürzt)  .....ist der Gitarrist musikalisch auch solo unterwegs. Gecoverte Lieblingssongs und selbst geschriebene Lieder gehören zum Programm. Bei den Liveauftritten dürfen eigentlich nie die gefühlvollen instrumentalen Stücke „Rescue-Rag“ und „Oh Baby“ fehlen.

Komplett auf Solopfaden? Nicht so wirklich. Detlef Hinze, der sogenannte „Trainer“ von Knebels Affentheater, begleitet Göbel-Jakobi am Schlagzeug. Der renommierte Bassist Peter Deinum komplementiert das Trio. Zusammen spielt die Band ihre Eigenkompositionen aber auch bekannte Rock- und Bluesklassiker wie Songs von Depeche Mode oder Bruce Spring-steen.

Atelier ausgeräumt

Der gebürtige Stadtlohner Thomas Willemsen ist der Besitzer des Fotoateliers „Lokomotiv“ und ist ebenfalls der Hausfotograf von Herbert Knebels Affentheater. So war der erste Kontakt zu Georg Göbel-Jakobi nur noch Formsache. Um diese Konzerte zu ermöglichen, wird zweimal im Jahr das Atelier ausgeräumt und aus dem urigen Gebäude, für zwei Gigs, eine Konzerthalle gezaubert. „Es spielten hier auch schon Musiker wie Stoppok und Helge Schneider“, sagt Thomas Willemsen.


RP-Online 24.02.2018

 WermelskirchenHeimeliger Abend mit Ozzy

Wermelskirchen. Georg Göbel-Jakobi alias Ozzy Ostermann aus Herbert Knebels Affentheater begeisterte vor rund 50 Zuschauern beim Konzert in der Katt. Von Wolfgang Weitzdörfer
Von seinen Auftritten mit Herbert Knebels Affentheater ist Ozzy Ostermann, alias Georg Göbel-Jakobi, den ausverkauften großen Saal der Kattwinkelschen Fabrik gewöhnt. Dort zelebriert er in regelmäßigen Abständen im schrägen Kostüm mit dem Meister allerlei Firlefanz und bringt dabei den Ruhrpott ins Bergische. Am Donnerstagabend hingegen war der gebürtige Ostfriese Göbel-Jakobi in sehr intimem Rahmen vor etwa 50 Zuschauern im kleinen Saal der Katt zu Gast. Zusammen mit Bassist Peter Deinum, Flötist/Saxophonist Lothar van Staa und Schlagzeuger Stefan Lammert brachte er seine Gitarrenmusik zu Gehör, handgemacht, schnörkellos und mit viel Leidenschaft und handwerklicher Klasse. "Wir spielen heute einige Lieblingslieder. Viele Eigenkompositionen und - auch ein wenig Jazz. Den aber mit menschlichem Antlitz", sagte Göbel-Jakobi schmunzelnd. Das Publikum erlebte dabei einen im besten Sinne heimeligen Abend, mit Musik, die die Seele streichelte.

Etwa dann, wenn Göbel-Jakobi seine Lap-Steel-Guitar aus dem umfangreichen Instrumentenfundus im Bühnenhintergrund holte und die wundervolle Bruce-Springsteen-Coverversion "Brothers Under The Bridge" spielte. Das perlende Fingerpicking, die virtuosen Flöteneinsätze und der dezente Shuffle-Rhythmus am Schlagzeug - da einem die Kälte der Winternacht noch in den Knochen saß, fehlte zum absoluten Wohlgefühl nur noch das prasselnde Kaminfeuer im Eck. Überhaupt: Die Musik passte perfekt in einen kleinen, verrauchten Jazz-Club. Denn Lieder wie der "CBT Blues" oder das nicht nur wegen des Sopransaxophons an 80er-Jahre-Jazz erinnernde "Lassie In The Sky" mit seinen Dissonanzen und dem verspielten Schlagzeug, waren wie für kleine Bühnen gemacht, auf denen man den Musikern auf die Finger gucken konnte. Oder zu denen man alternativ die Augen schließen und sich auf einen musikalischen Trip entführen lassen konnte.

Dazwischen, und er konnte vielleicht einfach nicht ganz aus seiner Ozzy-Ostermann-Haut, kalauerte Göbel-Jakobi sich durch seine Ansagen. "Ich habe die ganzen Klampfen doch nicht zum Spaß mit!", meinte er etwa beim erneuten Instrumentenwechsel. Oder als er in der Ansage zu "Long Way From Home" meinte, dass das Stück ein wenig von der TV-Serie "Breaking Bad" inspiriert sei. Um dann hinzuzufügen: "Das ist aber natürlich eine ganz eigenständige Komposition. Da ist nix abgekupfert. Außer vielleicht einem Ton_ dem hier!" Sprach's und ließ die leere E-Saite schnalzen. Sei's drum, die Ansagen waren sympathisch, wie es auch Göbel-Jakobi war, und sie lockerten den Abend in der genau richtigen Dosis auf.

Das Schönste an diesem wunderschönen Abend war jedoch, dass da echte Vollblutmusiker auf der Bühne zu erleben waren. Die groovten und harmonierten ganz prächtig, die brachten jede Menge Dynamik in die Songs, die warfen sich die musikalischen Bälle gegenseitig zu und bildeten jeder für sich und alle zusammen eine echte Einheit. Wobei der Hauptfokus auf Göbel-Jakobi lag, dessen Virtuosität an den sechs Saiten eine echte Ohren- und Augenweide war. Vor allem dann, wenn er wie in "Oh, Baby" ganz alleine über das Griffbrett seiner Lap-Steel-Guitar wanderte, als wären die solistischen Eskapaden ein locker-leichter Sommerspaziergang. Völlig zu Recht bekam er hierfür begeisterten Applaus des Publikums, das sich überhaupt großartig zu unterhalten schien - und ganz offensichtlich richtig froh darüber war, die warme Wohnung gegen einen Besuch in der Katt eingetauscht zu haben.Quelle: RP  

WAZ vom 28.02.2016

Ozzy Ostermann „entknebelt“

in der Kaue Gelsenkirchen

Ozzy Ostermann bestritt am Freitag ein Konzert in der ausverkauften Kaue. Auch dabei: Der Saxofonist Lothar van Staa.








Foto: Martin Möller / FUNKE Foto Services


Gelsenkirchen.   Herbert Knebels Gitarrist beeindruckte am Freitag sein Publikum mit Blues und Jazz in der Gelsenkirchener Kaue. Ein geschmackssicherer Lordsiegelbewahrer authentischer, zeitloser Musik.

„Ohne Perücke“ wolle er spielen, begrüßte Ozzy Ostermann seine Gäste in der ausverkauften Kaue, „ein Programm bunt und quer durch den Garten“. Mit Eigenkompositionen und dem, woran sein Herz hänge. Und das trägt Georg Göbel-Jakobi, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, am rechten Fleck, sein Geschmack kann sich hören lassen. „Wer spielt denn da die zweite Gitarre?“ fragte Blues-Neuling Keith Richards Anfang der 1960er-Jahre den Veteranen Brian Jones beim Hören einer Platte aus den 1930ern. „Niemand“, erwiderte der Blondschopf. „Das macht Robert Johnson ganz alleine.“ Da war er baff, der Keith.


Auf Robert Johnson berufen sich die ganz Großen; Eric Clapton ist nur einer von ihnen. Seine Musik und die seiner Zeitgenossen droht, in Vergessenheit zu geraten. Dieser staubige, knochig-knorrige Country-Blues aus dem tiefen Süden der USA scheint out. Blues heißt bei vielen heute (immer noch): bulliger Chicago-Style à la B.B. King. Auch nicht übel, aber ganz anders. An den übergroßen Johnson fühlte man sich bei diesem Konzert doch nur oberthematisch erinnert. Eben, weil kaum noch jemand dieses Fingerpicking beherrscht. Und: Der Ozzy spielt die Lap-Steel, eine Hawaiigitarre mit Stahlsaiten, die auf dem Schoß gehalten wird. Er spielte sie – solo oder mit Unterstützung seiner kleinen Band – sowohl akustisch wie auch elektrisch verstärkt. Ozzy beherrscht das Instrument virtuos, dann doch wieder ein bisschen Johnson; er nennt es seine „Lachgitarre“. Doch eigentlich heult es eher.
Einzeln, Duo oder als Quartett

„Rescue Rag“, „Black Jack“, „CBT Blues“ oder – als „Hommage“ an Silvio Berlusconi – „Bunga Bunga“ – so hießen einige der Stücke aus eigener Feder, die Ostermann zum Besten gab. Vor fast jedem Song musste er eine neue Gitarre stimmen und beschimpfte zärtlich die teuren Stimmgeräte, bei denen der Vorgang ewig dauert. Diese kurzen Pausen gereichten Lachern.

Einen Teil des Abends gestaltete Ostermann allein, „entknebelt“ vom Frondienst für seinen Arbeitgeber. Obwohl ihm der Job für den Herbert natürlich auch Spaß macht. Diese selbst komponierten Solo-Nummern waren klasse – Country-Blues, wie man ihn nur noch hört, wenn die eigene Plattensammlung ihn hergibt.


Doch auch das Zusammenspiel mit dem Saxofonisten Lothar van Staa als Duo und Peter Deinum (Bass) und Jan Rohlfing (Drums) als Quartett hatte hohe Hörwerte. Mensch, der Ozzy: ein geschmackssicherer Lordsiegelbewahrer authentischer, zeitloser Musik.


von Marcus Römer


RP online  8. April 2016

Wermelskirchen

"Ozzy Ostermann kann es auch ohne Perücke"

 Von Bernd Geisler  

Wermelskirchen. Welcher Freund des feinsinnigen Humors kennt ihn nicht? Ozzy Ostermann, den Gitarristen aus Herbert Knebels "Affentheater". Den Typen, der mit schräger Perücke und noch schrägeren Mundwinkeln den Eindruck macht, als könne er nur bis sechs Saiten zählen? Wer am Mittwochabend in der Katt diesen Musikanten erwartet hatte - zwar ohne Knebel und künstlicher Haartracht, aber mit eigener Band und ähnlich schräg - staunte bis zum Haaransatz: Ozzy Ostermann alias Georg Göbel-Jakobi kann auch "ganz normal" sein.   Zwar ist ihm die typische, leicht ausgestellte Ozzy-Gangart offenbar in Fleisch und Blut übergegangen - vielleicht kam er damit auch auf die Welt. Weit darüber hinaus zeigte er sich als vielseitiger Gitarrist, der in ziemlich allen Stilen mit seinen Gitarren zu Hause ist. Unverkennbar dabei sein Hang zu Jazz und Blues. Er wollte "eigene Stücke und einiger seiner Lieblingsstücke" spielen, sagte er einleitend, setzte sich breitbeinig mit der Akustikgitarre vors Mikrofon und legte los. Er benutzt alle zehn Finger, die rechte Hand ist genau so flink wie die linke. Heraus kam als erstes Stück die Eigenkomposition "Rescue Rag", ein Instrumentalsong, im weitesten Sinne als "Americana aus Duisburg" zu bezeichnen. Mit seinem zweiten Song "Black Jack" schien klar, in welche Richtung es rein akustisch geht: entspannt, cool und "laid back".  Die Leute machten es sich so gut es ging auf den Stühlen bequem und genossen eingängige Melodien zu filigranem, virtuosen Gezupfe. Kein Wunder, dass beinahe gespenstische Stille nach dem Applaus zwischen den Stücken herrschte, wenn Ozzy etwa sich die "Flachgitarre" (Lap Steel) zurechtlegte und ihr den wunderschönen Blues "CBT-Blues" mit Hawaii-Einschlag entlockte. Zu Ozzys Lieblingssongs gehörte auch die Bruce-Springsteen-Komposition "Brothers Under The Bridge" in der Version des Slide-Gitarristen David Lindley. Wunderbar, aber fast zu viel des Guten. Diese Musik liefert das perfekte Ambiente an einem lauen Sonntag auf der heimischen Terrasse beim Dösen in der Hängematte mit einem Bourbon auf Eis im Glas. Aber wir waren ja in der Katt, nicht in der Hängematte.  So wurde es im zweiten Teil des Abends mit Band - Lothar van Staa (Saxofon, Melodika), Peter Deinum (Bass) und Jan Rohlfing (Drums) - rock-jazzig und funky. Ozzy wechselte zur Fender Stratocaster Gitarre und machte launige Ansagen. Das Quartett legte unter anderem eine fetzige Version von Cannonball Adderleys "Work Song" auf die Bühne. Der Musikstil-Mix ging fortan querbeet, aber stets authentisch. Zum Schluss gab's knallharten Funk - und niemand ließ sich wegen Ozzys fehlender Perücke graue Haare wachsen. Die Leute gingen beschwingt und hellwach nach Hause.  


RP Online vom 11.10.2016

"Ozzy Ostermanns wahres Ich beherrscht die Gitarrenkunst"
Rheinberg. Georg Göbel-Jakobi gab ein Solokonzert im "Adler". 
Von Uwe Plien  

Ozzy Ostermann mal ohne Perücke, ohne Watschelgang, Grimassen und blöde Sprüche - gibt es das? Ja, das gibt es: Hinter der Kunstfigur Ozzy Ostermann - seit mehr als 25 Jahren Gitarrist der bundesweit erfolgreichen Comedy-Truppe Herbert Knebels Affentheater steckt ein ganz normaler Mensch und hervorragender Musiker: Georg Göbel-Jakobi, in Ostfriesland aufgewachsen und seit vielen Jahren in Duisburg zu Hause, ist ein Vollprofi an der Gitarre. Im ausverkauften Adler-Saal in Vierbaum gab der 54-Jährige erstmals ein Solokonzert. Es trug sicherheitshalber den Titel "Privat und ohne Perücke". Nach mehr als zwei Stunden verließ das Publikum bestens unterhalten und schwer beeindruckt den Saal. Göbel-Jakobi hatte auch den letzten Zweifler überzeugt und gezeigt: Ozzy kann mehr als albern sein.  Zwei normale und zwei Lap-Steel-Akustik-Gitarren (sie werden auf dem Schoß liegend mit einem Metallröhrchen bespielt) standen auf der Bühne, dazwischen saß ein Mann, der kaum Ähnlichkeiten zum hässlichen Knebel-Kerl aufwies.  Göbel-Jakobi erwies sich als erstklassiger Picking- und Blues-Gitarrist, der mit schlafwandlerischer Sicherheit über die Griffbretter seiner Instrumente fegte. Viele eigene Stücke spielte er. Instrumentals wie den "Rescue-Rag" oder "Oh Baby" auf der Lap-Steel-Gitarre. "Das Stück ist besser als der Titel", scherzte der gut aufgelegte Musiker.  Als passabler Sänger brachte er auch zahlreiche seiner Lieblingslieder in Minimal-Instrumentierung. "Peronal Jesus" von Depeche Mode etwa oder - ganz wunderbar - Bruce Springsteens "Brothers under the Bridge" in der Bearbeitung von Lap-Steel-Gitarren-Genie David Lindley. Auch "Blackbird" von den Beatles oder Skip James' "Hard Times Killing Floor" aus dem Film "O Brother where art thou?". Was auch immer er zupfte, es war ganz wunderbar. Nach mehr als zwei Stunden waren zwei Zugaben Ehrensache für den Mann hinter Ozzy Ostermann.  Quelle: RP


WAZ vom 28.02.2015

"Ozzy Ostermann macht in Huckingen
Urlaub vom Affentheater"


Huckingen. Knebel-Gitarrist Ozzy Ostermann spielt als Georg Göbel-Jakobi mit seiner Band Jazz und Blues im Huckinger Steinhof. Eigentlich kennt man ihn nur als Comedy-Clown mit Perücke und breitem Scheitel. Mit bürgerlichem Namen heißt der aus Herbert Knebels „Affentheater“ berühmte „Ozzy Ostermann“ aber ganz schlicht Georg Göbel-Jakobi, der sich als erstklassiger Rock- und Jazz-Gitarrist hinter dem hintergründigen Spaßmacher Ozzy immer ein wenig versteckt. Gemeinsam mit seinen Freunden präsentierte der vielseitige Künstler jetzt Kompositionen seiner neuen CD und viele Lieblingssongs im sehr gut besuchten Konzert des Steinhofes. Peter Deinum am Bass, Lothar van Staa am Saxofon und der aus der Allstar-Band von Peter Bursch bekannte famose Schlagzeuger Jan Rolfing garantierten ein vergnügliches Konzert-Erlebnis auf hohem musikalischen Niveau, das hier mal wieder Veranstalter Eckart Pressler möglich machte. Der 1964 in Ostfriesland geborene Ozzy, der seit 1984 im Ruhrgebiet und derzeit in Duisburg-Neudorf lebt, wo er trotz seiner großen Präsenz auf deutschen Bühnen weitgehend unerkannt in Ruhe gelassen wird, kann den humorbegabten Schelm nicht ganz verbergen. Aber hier im Steinhof gab Göbel-Jakobi keineswegs die selbstdarstellerische Rampensau, sondern ließ die
musikalischen Argumente sprechen. Er eröffnete den Abend mit eigenen Songs wie „Stairs up“ („Da hatte ich noch mein Arbeitszimmer unter dem Dach“) und „Black Jack“, mit denen er sich spontan als beachtlicher Gitarren-Virtuose vorstellte. Mit feinem Finger-Picking und bestechender Akkord-Technik erinnerte der gut gelaunte Moderator an Stars wie Pat Metheny oder Bill Frisell und spielte souveräne Blue-Notes mit Ragtime-Feeling. Zu seinen stärksten Szenen gehörten hier die Südstaaten-Blues-Stücke auf der selten zu hörenden LapSteel-Gitarre, einer „Flachgitarre“ auf dem Schoß. Packende Grooves Vor der Pause sang noch das A-Cappella-Quintett „Die vierte Frau“, und nach der Pause dominierte hier dann knackiger Funk-Jazz der 70er Jahre mit dem „Red Baron“ von Billy Cobham und dem „Freedom Jazzdance“ von Eddie Harris, in denen Bassist und Schlagzeuger für packende Grooves sorgten. Zuletzt durften noch die Stargäste Kim Merz und der Affentheater-Kollege Uwe Lyko alias Herbert Knebel auf die Bühne, der ganz in Zivil und ohne Mütze zwei schöne Songs von Tom Waits sang. Und damit eine Sache klar war: „Ich mache hier jetzt nicht den Knebel.“ Das begeisterte Publikum dankte mit viel Beifall für eine wunderbare Show.

von Thomas Becker 


WAZ vom 11.03.2015

"Ozzi Ostermann zeigte sich in Moers von einer anderen Seite"

Moers. Gitarrist bei Herbert Knebels Affentheater spielte vor 40 Besuchern im Moerser Peschkenhaus.Eine Flachgitarre auf den Knien.

Er kam in „Zivil“ – in einem völlig anderen „Outfit“, als er es auf der Bühne
ansonsten trägt. Ganz in grau war er gekleidet und ganz ohne schräge blonde
Perücke, die er normalerweise als Gitarrist bei Herbert Knebels Affentheater auf dem Kopf hat. Georg Göbel – alias Ozzy Ostermann – führt ein „Doppel-Leben“ im positiven Sinne. In seinem „anderen“ Leben ist er ein ernsthafter Musiker. Und das stellte Göbel am Sonntagnachmittag in einem gut einstündigen Konzert im Moerser Peschkenhaus unter Beweis... [...] 
Gleich vier Instrumente hatte Ozzy Ostermann ins Peschkenhaus mitgebracht, darunter auch eine „Flachgitarre“, die auf den Knien liegend mit einem „Eisen“ gespielt wird. Das Publikum zeigte sich begeistert von diesem Konzert-Special, das fast ausschließlich (bis auf drei Ausnahmen) instrumental gespielt wurde und verlangte nach Zugaben. Die Idee zu diesem kleinen Konzert stammte übrigens von André Schweers, dem Künstler, dessen Ausstellung aktuell im Peschkenhaus gezeigt wird und gerade bis zum 8. April verlängert worden ist.

von Angelika Küpperbusch